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Vor der „Bergmannschänke und Fossilienmuseum“ trafen wir uns am 13.7.2025 zu unserem 97. Treffen in Bundenbach im Hunsrück. Dort wurde uns freundlich der Weg zur ‚Alteburg‘ gewiesen. Wir waren hier zu einer Führung angemeldet, die uns über das Gelände der nach Grabungsbefunden aus den frühen 1970er Jahren teilrekonstruierten keltischen Höhensiedlung ‚Keltenwelt‘ leitete. Wir folgten dem historischen ‚Suppenträger-Weg‘, der noch aus der Zeit des Schieferbergbaus vor Ort stammt. Nach dem Eintritt durch den Schutzwall, einem Blick auf die Schautafel mit den Grabungsbefunden, und auch einem kritischen Blick den steilen Abhang hinunter an der Stelle, wo kein Wall nötig gewesen war, konnten wir die rekonstruierte Siedlung betreten. Die heutigen Speicher- und Wohnhäuser der ‚Keltenwelt‘ sind nach den original ergrabenen Pfostenstellungen schon bald nach der Ausgrabung errichtet worden. Die gesamte Unterhaltung der Anlage, inklusive der anfallenden Reparaturen an den Häusern bis zu den Führungen, wird allein vom Bundenbacher Heimatverein geleistet. Anschließend machten wir uns auf den Weg zur in naher Sichtweite befindlichen mittelalterlichen ‚Schmidtburg‘. In der stark zerklüfteten Landschaft, zunächst bergab, dann natürlich, nach Überquerung des Hahnenbachs über eine Brücke, in Serpentinen wieder bergauf. Endlich angekommen, erkundeten wir die weitläufige Anlage mit Vorburg, Hauptburg und vielfältigen Erweiterungsbauten durch die ‚Burgmannen‘. Zurückgekehrt zur Bergmannsschänke beschlossen wir den sonnigen Nachmittag bei einem kleinen Imbiss und kalten Getränken und beendeten so den gelungenen historischen Ausflug in den Hunsrück. (reiner lubberich)

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"Stereotype Neanderthalerin“ war der Titel der höchst interessanten Ausstellung im Neanderthalmuseum bei Mettmann, die am 29.03.2025 das Ziel unseres 96. Treffens war. Ist es einem Holzspeer anzusehen, ob er von einer Frau oder einem Mann hergestellt und vielleicht auch geworfen wurde? Kann man an einem Faustkeil feststellen, ob er von einem Mann oder einer Frau geschlagen worden ist? Wohl kaum! Es gibt bisher keine archäologischen Beweise für eine Rollenteilung nach unseren traditionellen Denkmustern. Hat damals einfach jede oder jeder das gemacht, was sie oder er am besten konnte? Interessante Fragestellungen wurden hier aufgeworfen, die unser gewohntes Denken auf den Prüfstand stellen.

Im Freigelände des Museums steht seit kurzem ein gewaltiger Holzturm, in dem ein Steg in spiralförmigen Windungen auf die angenommene Höhe und Stelle des ehemaligen Höhlenfundortes hinauf führt. An mehreren Punkten werden mit Tafeln unter anderem die Ausgrabungen, das Leben der Neanderthalermen-schen, das ehemals romantische Tal und der Kalkabbau vor Ort erläutert. Anschließend blieb noch Zeit in der Dauerausstellung des Museums die evolutionäre Entwicklung des Menschen und auch das Alltagsleben der Neanderthalermenschen nachzuem-pfinden. (jürgen tzschoppe-komainda)

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Das 95. Treffen fand am 12.10.2024 im Archäologiepark Belginum bei Morbach-Wederath in Rheinland-Pfalz statt. Museum und Archäologiepark befinden sich in unmittelbarer Nähe der ehemalig römischen Siedlung ‚Belginum‘, einem keltisch-römischen Gräberfeld und einem römischen Lager, bei dem es sich sehr wahrscheinlich um ein Nachschublager gehandelt hat. Desweiteren bietet die Anlage einen Wanderweg, der zum Teil der Trasse der antiken Fernstraße zu keltischer und römischer Zeit entspricht.
In der aktuellen Sonderaustellung ‚KeltenWelten – Repliken keltischer Kostbarkeiten‘ erhielten wir zahlreiche Einblicke in die Herkunft, Lebensumstände und Lebensweise der Kelten. In der Dauerausstellung des Museums dreht sich alles um die römische Siedlung ‚Belginum‘ und das zugehörige Gräberfeld. Dabei werden anhand von archäologischen Funden und Befunden Aspekte zum Alltag der dort ehemals lebenden Bevölkerung erläutert, u.a. auch zu Handel (auf Grund der unmittelbaren Lage an der antiken Fernstraße) und Wasserversorgung, sowie auch zu verschiedenen Bestattungssitten und -riten der römischen Grabkultur an einzelnen, beispielhaft präsentierten Gräbern.

Anschliessend unternahmen wir eine Erkundung des Geländes des Archäologieparks. Auf dem Wanderweg passiert man zunächst das römische Lager, welches nur durch unterschiedliche Bewuchsmerkmale auszumachen ist. Später gabelt sich der Weg und man erreicht den antiken Wegeverlauf, neben dem man einen Eindruck zu den Dimensionen keltischer und römischer Grabkultur erhält. Rekonstruierte Hügel- und Schlüsselgräber, sowie Friedgärten (durch Hecken gekennzeichnet) zeigen verschiedene Bestattungssitten an.

Insgesamt haben wir im Archäologiepark ‚Belginum‘ sehr viel Spannendes, sowohl aus der keltischen als auch der römischen Kultur kennengelernt. (maya stremke)

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Am 10.08.2024 kamen wir zum 94. Treffen im Lahnmarmormuseum in Villmar an der Lahn zusammen. Nach der Führung durch den sehr interessanten Museumsbereich besuchten wir den historischen 'UNICA' Steinbruch, in dem eine über 50 Jahre alte, erst später aufwendig polierte, sehr große steinerne Förderkante ein äußerst anschauliches und sehr beeindruckendes Beispiel des anstehenden 'Lahnmarmors' zeigt.

Im etwa 50 km entfernten Limes-Kleinkastell-Pohl erwartete uns dann ein leckeres 'Römisches Menü'. Seit 2012 existiert in Pohl der weitgehend nach historischen Grabungsergebnissen erstellte 1:1 Nachbau eines limesnahen Kleinkastells, ergänzt durch einen unweit erbauten Limeswachturm. Mit einer zumeist aus Ehrenamtlichen bestehenden, sehr engagierten lokalen Freiwilligengruppe, wird der Betrieb des Freilichtmuseums organisiert, das unbedingt einen Besuch wert ist. (hermann menne)

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Die Ausstellung "Jüngste Zeiten - Archäologie der Moderne an Rhein und Ruhr" lockte uns am 6.4.2024 zu unserem 93. Treffen in das Ruhrmuseum auf der ehemaligen 'Zeche Zollverein' in Essen.

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Zur archäologischen Baustellenbesichtigung auf unserem 92. Treffen empfing uns Franziska Bartz von der Stadt Köln am Freitag, 08.09.2023 vor dem bestens gesicherten Neubau des 'Jüdischen Museums' (MiQua) im Zentrum der Kölner Altstadt zu Füssen des historischen Rathauses. Ohne passende Sicherheitsausrüstung (Helm, Schutzweste, S-3 Arbeitsschuhe) darf man allerdings keinen Fuß auf die auch dreidimensional recht anspruchsvolle Baustelle setzen. Entsprechend ausgerüstet konnten wir anschließend in von der Grabungstechnikerin Franziska Bartz auch fachlich geführten zwei hochinteressanten Stunden die bisher ergrabenen Befunde aus etwa zwei Jahrtausenden in einer laufenden Tief- und zugleich auch Hochbaustelle innerhalb der 'Archäologischen Zone‘ erkunden. (hermann menne)

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Im Sauer- und Siegerland hatten wir unser 91. Treffen am 22.04.2023. Michael Thon führte uns am Morgen durch die Wendenerhütte, eine der ältesten auch noch weitgehend mit produktionstechnischem Umfeld erhaltenen Hochofenanlagen Deutschlands. Sehr beeindruckend ist der Blick von der Gichtbühne in den viele Meter tiefen Schlund des Hochofens. Das riesige Wasserrad und die damit betriebene aufwändige Steuerung der Blasebälge lassen eine Ahnung vom ehemaligen Betrieb der Anlage zu. Anschließend erwartete uns schon Dr. Manuel Zeiler von der Außenstelle Olpe der LWL-Archäologie für Westfalen im siegerländischen Eiserfeld. Im dortigen Gerhardsseifen hat er mit Studenten und Kollegen des Bergbaumuseums Bochum sowie einheimischen Helfern noch recht gut erhaltene Reste von keltischer bis zu mittelalterlicher Eisengewinnung ergraben, die wir uns näher ansehen konnten. Künftig werden diese unter einem modernen Schutzbau dauerhaft sichtbar gemacht werden. Christian Weber vom Trägerverein 'Ein Siegerländer Tal' erläuterte uns das Konzept der Präsentation und nähere Details zum ebenfalls hierzu projektierten 'EisenZeitReiseWeg'. (hermann menne)

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Auf der Rennenburg bei Hennef fand am 11.06.2022 bei bestem Wetter das 90.Treffen statt. Burgenforscher Peter Heinz Krause erklärte uns vor Ort die Anlage und den unmittelbar damit zusammenhängenden Lebens- und Wirtschaftsraum des historischen Bergischen Landes lebhaft und anschaulich. Bereits seit der Steinzeit besiedelt, ist das Gebiet schon lange ein sowohl landwirtschaftlich wie auch bergmännisch genutzter Lebensraum. Die Rennenburg war hier sowohl Rückzugsort für die Bevölkerung als auch d e r beherrschende Burgenstandort. Der Ausblick vom Burgplatz ins Rheintal ist enorm. Besonders die ergrabene Riegelstellung ist in ihrer Art mit den vorspringenden Türmen ein Beispiel für einen ganz besonderen mittelalterlichen Burgenbau. (jürgen tzschoppe-komainda)